Vulkan Irazú

Der höchste unter den Vulkanen in Costa Rica

Der Vulkan Irazú ist der höchste Vulkan in Costa Rica und zählt zugleich zu den gefährlichsten und unberechenbarsten Vulkanen des Landes. Dies verdeutlicht auch die Übersetzung seines Namens: aus der Indianersprache übersetzt bedeutet Iaratzu „grollender Berg“.

Daten und Fakten

Exakt 3.432 m über dem Meeresspiegel liegt der Vulkan Irazú inmitten des 2.300 ha großen Nationalparks, welcher 1955 rund um den Vulkan angelegt wurde. Damit ist dies der älteste Nationalpark des Landes.

Die vier Krater des Irazú

Die Vulkanlandschaft besteht aus insgesamt vier Kratern. Drei davon sind leicht zugänglich. Der Hauptkrater “cráter principial” hat einen Durchmesser von ca. 1 km und ist 300 m tief. Auf dem Grund des Kraters leuchtet ein türkisgrüner Schwefel-See, der zu den beliebtesten Fotomotiven Costa Ricas gehört. Seine Höhe variiert jedoch sehr stark je nach Niederschlag. Zuweilen ist der See komplett ausgetrocknet. Auch die Farbe des Sees verändert sich je nach Mineralgehalt in den Kraterwänden, der vulkanischen Aktivität sowie den Algen im Wasser von meist türkis- oder gelb-grün bis hin zu einem zarten Rot.

Im benachbarten Krater “Diego de la Haya” (ca. 700 m Durchmesser, ca. 100 m Tiefe) bildet sich bei viel Regen gelegentlich auch ein kleiner See. Es gibt noch zwei kleinere Krater süd- und nordöstlich vom Hauptkrater, welche umgeben sind von einem mehrere Fußballfelder großen, flachen Gebiet aus Lavagestein.

Von diesem Gebiet sprach wohl auch der amerikanische Astronaut Neil Armstrong, der einmal über den Vulkan Irazu gesagt hat, dass dies der Ort auf der Erde sei, der ihn am meisten an die Mondoberfläche erinnert.

Dokumentierte Ausbrüche des Irazú

Der erste Ausbruch des Vulkans wurde im Jahr 1723 dokumentiert und legte Cartago in Schutt und Asche. Die Zentrale Hochebene wurde unter einer 50 cm dicken Ascheschicht begraben.

1963 erlebten die Bewohner eine sehr starke Eruption, die 2 Jahre andauerte. Man erinnert sich noch so genau daran, da der damalige US-Präsident John F. Kennedy die Hauptstadt besuchte, während über Cartago und San José ein Ascheregen nieder ging.

Zuletzt ist der Vulkan 1994 ausgebrochen. Es fanden mehrere kleinere Ausbrüche an der Nordwand des Kraters statt, welche maximal die Stärke 2 auf dem Vulkanexplosivitätsindex erreichten.

Flora & Fauna

Wer rund um den Irazú eine vielfältige Vegetation erwartet, wird enttäuscht werden. Die vielen Eruptionen haben diese karge Landschaft nachhaltig geprägt. Im weiteren Umkreis um den Krater jedoch sind einzigartige Sträucher und Blumen zu finden. Dichte Nebelwälder sind ein wenig unterhalb des Gipfels zu finden.

Auch Tiere können dieser Einöde nicht wirklich viel abgewinnen. Allerdings begrüßt eine Ameisenbär-Familie die Touristen am Kraterrand und sogar der Volcano Hummingbird, einer der kleinsten Kolibris wurde am Irazú gesichtet.

Vulkan Irazú als beliebtes Ausflugsziel

Nicht nur unter Touristen ist der Vulkan Irazú ein beliebtes Ausflugsziel. Auch die Einheimischen verbringen hier gerne ihre Freizeit. Wer es einrichten kann, sollte daher den Vulkan nicht am Wochenende besuchen.

Anreise zum Vulkan

Sowohl von San José als auch von Cartago ist der Vulkan gut erreichbar: Über die Panamericana sind es nur ca. 30 Minuten von San José nach Cartago. Von dort führt eine gut ausgebaute Straße durch zahlreiche Kaffeeplantagen die noch verbleibenden 30 Kilometer (ca. 50 Minuten mit dem Auto) zum Vulkan Irazú.

Täglich um 8 Uhr fährt von San José eine öffentliche Buslinie (ca. US$ 4, ab Calle 1-3, Avenida 2 – gegenüber dem Teatro Nacional) zum Vulkan Irazú. Gegen 8:45 Uhr hält dieser in Cartago und erreicht gegen 10 Uhr den Irazú. Der Bus wartet am Vulkan und fährt gegen 12:30 Uhr wieder zurück.

Besucherzentrum

Ungefähr 1 km vom Gipfel des Vulkans entfernt findet man das Besucherzentrum, welches als Eingang zum Nationalpark dient (täglich geöffnet von 8 – 15:30 Uhr). Dort sind ca US$ 10 Eintritt für den Park und das Zentrum zu bezahlen. Neben kostenpflichtigen Parkplätzen gibt es ein kleines Café und einen Souvenirshop, jedoch keinerlei Übernachtungsmöglichkeiten. Außerhalb der Öffnungszeiten dürfen sich Besucher nur in Begleitung eines Parkrangers im Nationalpark aufhalten.

Geführte Touren

Ab San José werden auch organisierte Touren angeboten (ca. 30-60 US$ für Halbtagestouren, ca. 100 US$ für Tagestouren). Für den Besuch des Irazú reicht es jedoch aus einen halben Tag einzuplanen. Wer möchte, kann diese mit einem Besuch des Valle de Orosí oder der Stadt Cartago kombinieren.

Der Aufstieg zum Vulkan

Empfehlenswert ist es auf jeden Fall so früh wie möglich mit dem Aufstieg zum Vulkan zu beginnen. Am besten direkt wenn das Besucherzentrum um 8 Uhr öffnet. Je später man startet, desto schlechter können die Wetterverhältnisse sein. Bereits um 10 Uhr (wenn die Busse den Irazú erreichen), zieht oft eine dichte Wolkendecke über den Vulkan. Auch der Besucherandrang wird am Vormittag größer.

Hat man etwas Glück und die Sicht ist frei von Nebel, so hat man aufgrund der hohen und zentralen Lage des Vulkans vom Aussichtspunkt am Gipfel Cerro Alto Grande einen atemberaubenden Ausblick auf beide Weltmeere: Pazifik und Atlantik. Die Chance auf diesen Ausblick ist in der Trockenzeit (Dezember bis April) am größten.

Wetterfeste Kleidung ist auf jeden Fall ganzjährig empfehlenswert. Vor allem in der Regenzeit ist es sehr kühl; Die Temperaturen schwanken dann zwischen -5 und +15 Grad Celsius, auch bedingt durch den starken Wind in dieser Höhe, der zu diesen plötzlichen Temperaturunterschieden führt.